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Handarbeit verkaufen - Lohnt sich das?

Du hast ein besonderes Talent im Nähen, Stricken, Häkeln, Makramee knüpfen oder sonst irgendetwas im Bereich der Handarbeit? Und sicherlich bist Du schon mal von außen angesprochen worden, ob Du Deine handgemachten Artikel denn nicht verkaufen möchtest. Vielleicht überlegst Du auch, ob es Sinn macht heutzutage mit den vielen Anbietern, die es bereits auf dem Markt gibt und auch noch neben diversen billig Anbietern wie TEMU und Co. wirklich ein Handmade Unternehmen zu gründen, um Handarbeit zu verkaufen? Du fragst Dich also, lohnt es sich wirklich Handarbeit zu verkaufen?


Bevor ich zu Deiner Frage komme “ Handarbeit verkaufen lohnt sich das?”

will ich Dir Deinen Fluch und Segen, den Du im Jahr 2025 hast, kurz erläutern. 

Ich habe damals mit meinem Handmade Business 2017/2018 begonnen und es war eine andere Zeit ( das hört sich jetzt an, als spräche hier eine Oma🤣 ). Aber tatsächlich hat sich seitdem viel gewandelt - vor allem Online.: Etsy war damals wirklich nur für den Verkauf von Handarbeit bekannt. Print on Demand gab es damals noch recht wenig. (Was das ist, dazu komme ich noch). Viele Handmade-Queens waren zu der Zeit auf Facebook unterwegs und haben in diversen Gruppen verkauft. Instagram lief damals erst an, als Marketing- und Verkaufsplattform. Zu der Zeit war Instagram eher eine Plattform, die bekannt war für Influencer, Blogger oder auch Fotografen. 


Tiktok gibt es seit 2018 und ist auch erst die letzten Jahre für den Handmade Bereich interessanter geworden, für diejenigen, deren Zielgruppe sich dort aufhält. Was ich damit sagen will: Du hast heutzutage alle Möglichkeit Dich im Vorfeld zu informieren und bekommst sehr viel hautnah und hinter den Kulissen mit, wie es ist, ein Handmade Business zu führen. Da viele Labels auf Tiktok und Instagram von Ihrem Alltag als Handmade Unternehmen berichten, hast Du all diese Informationen, welche es früher im Netz kaum gab.

Nun kann aber genau das auch ein bisschen nachteilig sein: Du bist vielleicht etwas voreingenommen und hast natürlich auch schon viele negative Dinge gehört. Gleichzeitig bist Du daher vielleicht nicht mehr so mutig, wie wenn Du nicht so viel weißt. 


Zudem solltest Du auch immer im Hinterkopf behalten, was Du machen willst, wenn es Schwankungen am Markt gibt, sodass Deine Produkte vielleicht irgendwann Trend sind und irgendwann nicht mehr. Daher meine Empfehlung: Wähle eher klassische Produkte, suche Dir eine Nische und gehe nicht zu tief in Trends. Denn Trendprodukte spülen immer wieder neue Marktbegleiterinnen oder andere Unternehmen welche die Produkte verkaufen auf den Markt. So hatte ich z.B. zu Beginn Bienenwachstücher hergestellt, welche dann Trend wurden, sodass plötzlich diese in ganz vielen Discountern, Supermärkten und Kaffeeröstereien verkauft wurden.  Damit sank die Nachfrage. Somit musste ich überlegen, was ich jetzt mache. Also eine gewisse Flexibilität und eine gute Positionierung ist enorm wichtig im eigenen Handmade Unternehmen. 


Handgemachtes Verkaufen lohnt sich das? Handmadecoach

Kommen wir aber mal  zurück zur Frage: “ lohnt es sich Handgemachtes zu verkaufen”?

Vorweg: Der Handarbeitsmarkt ist weiterhin sehr beliebt bei Käufern hierzulande. Und ob Du es glaubst oder nicht, 2024 war Etsy einer der meistbesuchten Online-Marktplätze vor Amazon.de! (Weltweit hat Amazon.com natürlich die Nase vorn). Quelle: Statista


Aber ich Frage Dich jetzt mal gerade heraus: Hast Du schon mal ein Handmade Label auf Social Media oder sonst wo gesehen, was Millionenschwer geworden ist, mit drei Immobilien, zwei Porsche in der Garage und den Firmensitz auf Hawaii hat? (Unabhängig davon, dass man nicht alles auf Instagram glauben soll) Nein - siehst Du. Also richtig richtig reich werden nur die wenigsten. Ich behaupte auch, nicht mal 0,1% Prozent schaffen es dahin. Und auch zu dem mittleren fünfstelligen bis sechsstelligen Jahresumsatz schaffen es nur sehr wenige.(Was oft an den Produkten liegt aber dazu komme ich noch)


Aber es kann sich Durchaus finanziell lohnen, für diejenigen die sagen sie wollen ihre Arbeitszeit im Hauptjob reduzieren und das finanziell mit dem Handmade Business ausgleichen, für diejenigen die sagen sie wollen sich nebenbei ein drei oder vierstelligen Monatsumsatz aufbauen und für alle diejenigen die sagen, sie wollen ihr Handmade Unternehmen hauptberuflich führen. Wobei letztere Variante die schwierigste ist. 


Ich habe damals mein Handmade Business auch “nur” Nebenberuflich als Kleinunternehmen geführt, da ich zu der Zeit einen lukrativen Teilzeitjob hatte. Allerdings hat mir mein Handmade Business es ermöglicht, meine Stunden weiter zu reduzieren (mit Jobwechsel), sodass ich mehr im Handmade Business von Zuhause tätig sein konnte. Leider hat der Jobwechsel nichts Gutes mit sich gebracht, sodass ich es später bereut habe, mich nicht getraut zu haben, direkt in die volle Selbständigkeit zu gehen - auch weil ich gemerkt habe, dass eine “Sicherheit” eines Jobs nicht gewährleistet ist. 


Aber Fakt ist auch: Ein Handmade Business aufzubauen kostet viel Zeit. Bei den meisten gibt es sehr lange Abende im Arbeitszimmer, Wochenenden voller Aufträge und so weiter. Das verlangt ein hohes Durchhaltevermögen und Kampfgeist, vor allem die ersten ein bis drei Jahre, bis es richtig läuft. Sofern es einen gewissen finanziellen Anspruch gibt. Hier empfehle ich Dir, das neben Deinem Hauptjob zu tun, was Dich finanziell unterstützt, aber natürlich eine doppelte Belastung mit sich bringt. Weiterhin wirst Du Dich dann auch mit rechtlichen Inhalten und Themen wie BG, Handwerkskammer, IHK, Verpackungslizenz usw. auseinandersetzen müssen. Hier will ich Dich aber ein bisschen beruhigen: Gerade zu Beginn ist es durchaus viel, was auf Dich zukommt - gebe ich zu -, es ist aber nichts, was man nicht schaffen kann oder einen fix und fertig macht. Um vieles davon musst Du Dich nur zu Beginn ein mal kümmern und das läuft dann einfach die weiteren Jahre einfach durch.


Lohnt es sich also doch nicht Handgemachtes zu verkaufen?

Falls Du Dich jetzt fragst, warum schaffen es denn nicht so viele, mit dem Verkauf von Handarbeit richtig reich zu werden, wenn das doch scheinbar gefragte Produkte sind?  Hierzu muss man differenzieren zwischen klassischen handgemachten Produkten, also etwas Häkeln, Stricken, Nähen oder irgendwie anders ein Stück von Hand nahezu von A bis Z herstellen und Print on Demand oder auch veredeln von Produkten. 


Klassische Handarbeit bedeutet einen hohen Zeitaufwand, das heißt, wenn Du jetzt heute 100 Bestellungen eines handgefertigten Produktes hättest? Könntest Du diese zeitnah bedienen, sodass Du sie 1-2 Tagen verschicken kannst?  Die meisten können das nicht, und genau da liegt das Problem. Daher haben Handarbeits Labels einfacher, welche Produkte nicht erst komplett herstellen müssen, sondern “nur” veredeln oder print on demand betreiben. 


Beim Veredeln wird das Rohmaterial eingekauft, das sind aktuell gerne Gläser, Kosmetiktaschen, Jutebeutel, Kleidung und so weiter. Diese werden also in großen Mengen eingekauft und dann bestickt oder beplottet also mit Motiven oder Sprüchen versehen. Dies bedeutet natürlich einen viel geringeren Zeitaufwand und je nach Maschinenanzahl können hier mehrere Maschinen parallel arbeiten wie zum Beispiel beim sticken. So kann man mehr Stückzahlen in viel geringerer Zeit produzieren und hat natürlich den Vorteil, dass man viel schneller und mehr verkaufen kann, nicht zuletzt, weil man auch mehr Zeit hat Marketing zu betreiben.


Auch Print on Demand ist in den letzten Jahren extrem gewachsen. Kein Wunder: Du hast keine Lagerkosten, da das Material nicht bei Dir ist. Du erstellst ein Design z.B. für ein Shirt. Meist ist das mit Sprüchen oder Grafiken. Der Kunde bestellt bei Dir dieses T-Shirt mit dem von Dir entworfenen Design. Das T-Shirt wird von Deinem Druckerei-Dienstleister bedruckt und von dort aus direkt an den Kunden verschickt. Weil es viele Vorteile mit sich bringt, ist Print on Demand ist in den letzten Jahren sehr beliebt geworden.


Nun liegt es auf der Hand, dass die Bereiche, bei denen nicht mehr klassischerweise das Produkt selbst von A bis Z hergestellt wird, den Vorteil haben, dass diese in der Regel viel mehr Produkte verkaufen können. Aber durch die Trends der letzten Jahre sind natürlich auch die Bereiche des Veredelns und Print on Demand gerade z.B auf Etsy sehr gewachsen. Daher ist hier alleine schon auf Etsy die Konkurrenz sehr groß geworden und es daher auch schwieriger sich von dieser abzuheben.


Dennoch habe ich das Gefühl, dass die klassische Handarbeit wieder ein bisschen mehr bevorzugt wird. Hast Du Dich nun entschieden in den Bereich zu gehen, empfehle ich Dir dringend nach dem festlegen Deiner Nische eine gute Positionierung auszuarbeiten. Anschließend ist es wichtig, sich im Bereich Social Media eine treue Community aufzubauen und heutzutage ist es unerlässlich, einen perfekt optimierten Handmade Shop erstellen,  sodass mehr Menschen in deinem Handmade Shop kaufen.


Vielleicht habe ich Dir jetzt ein bisschen den romantischen Gedanken versaut, dass Du mit klassischen handgefertigten Produkten in Deinem Handmade Shop richtig viel Geld verdienen kannst. Aber richtig viel Geld liegt im Auge des Betrachters, ich hatte so z.B mit einer Mini-Nische meist um die 1000 bis 1800 € Monatsumsatz und das war für mich neben meinem Teilzeitjob völlig in Ordnung. Möchtest Du Dich voll selbstständig machen, reicht das jedoch bei weitem nicht. 


Kommen wir also nochmal zur Eingangsfrage:” Lohnt es sich, Handgemachtes zu verkaufen?”

Wie Du siehst lautet die Antwort: es kommt darauf an….


Fazit: Es gibt Bereiche, die Dir sicherlich schneller und einfacher Geld einspülen, für viele hat das aber nichts mehr mit klassischer Handarbeit zu tun. Also schnelles und einfaches Geld hast Du mit einem klassischen Handmade Label daher eher nicht. Guter Umsatz ist durchaus möglich, wenn Du eine gute Nische und ein gutes Marketing hast. 



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